Grüner Sex – So geht’s

Fuck For Forest (FFF) nennt sich eine 2004 in Norwegen gegründete Non-Profit Organisation. Auf einer eigens dafür eingerichteten Website werden eigene Fotos und selbstgedrehte Videos mit sexuellen Handlungen ausgestellt. Gegen einen Mitgliedsbeitrag können die Öko-Pornos betrachtet werden. Ein Teil der Mittel spendet die Organisation für die Rettung des Regenwaldes. Inzwischen ist FFF von Oslo nach Berlin umgezogen. Hier soll der Kampf für die Umwelt fortgesetzt werden.

Öko-Porn zur Rettung des Regenwalds

Alle von FFF aufgenommenen Videos und Fotos spielen in einer natürlichen und ästhetischen Umgebung. Sex in freier Natur ist die bevorzugte Einstellung, es gibt aber auch Szenen in Wohnungen, Studios und Sex-Clubs. Mit Sex in der Öffentlichkeit wollen die Aktivisten auf Umweltprobleme aufmerksam machen. Doch leider lehnten WWF und die Rainforest Foundation Norway die Spende in Höhe von 100000 US-Dollar ab. Deswegen werden jetzt Regenwaldprojekte in Costa Rica und Ecuador aus den Porno-Einnahmen unterstützt.

Dass die Rettung des Regenwaldes nicht immer so ganz einfach ist, zeigt der Dokumentarfilm (siehe  https://www.youtube.com/watch?v=DB0j5IYo7hk&oref=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DDB0j5IYo7hk&has_verified=1) von Lukasz Grudzinski und Michael Marczak. Die beiden polnischen Filmemacher begleiteten in Berlin Freiwillige mit der Kamera, die bereit waren, in freier Natur Nacktfoto und Pornofilme aufnehmen zu lassen. Natürlich sind in dem Video eine Menge Geschlechtsorgane zu sehen, richtiger Spaß will aber wegen der fehlenden Gefühle nicht aufkommen. Das erklärt vielleicht auch die Altersfreigabe ab 16 Jahren. Der abendfüllende Dokumentarfilm mit dem Titel Fuck For Forest wurde 2006 beim Filmfestival in Cannes vorgestellt und wurde 2012 veröffentlicht.

Mit grünem Sex den Planeten retten

Sex sells, das ist kein Geheimnis, schließlich werden damit nicht nur Autos und Cola verkauft. An ihre Grenzen stießen die Aktivisten allerdings in Brasilien. Dort fuhren die radikalen Umweltschützer den Amazonas hinauf, um den Eingeborenen ein großes Stück Regenwald abzukaufen. Völlig unerwartet lehnten die Ureinwohner das Angebot der Umweltschützer ab, weil diese sich in ihren Augen prostituiert hatten. In der Erkenntnis erneut abgelehnt worden zu sein, reiften die ersten Selbstzweifel. Trotzdem war das für die Aktivisten kein Grund, dass Projekt zu hinterfragen. Der FFF-Bewegung mangelt es nicht am Glauben vielleicht fehlt Ihnen nur ein Quantum Professionalität.

Öko-Sex – voll im Trend

Auch wenn man sich nicht der FFF-Gruppe anschließen möchte, hat jeder Mensch die Möglichkeit, mit grünem Sex den Planeten zu retten. Die amerikanische Autorin Stefanie Iris Weiss hat in ihrem Buch Eco-Sex ein paar Ratschläge dazu veröffentlicht. Zwar ist Sex an sich nicht umweltschädlich, doch der Autorin geht es um den verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt. Das fängt schon bei der umweltfreundlichen Entsorgung von Kondomen an, die in den Hausmüll gehören und nicht über die Toilette in den Gewässern landen. Nach Umfragen achten etwa ein Viertel der Menschen darauf, dass Kondome und Sex-Spielzeuge fair gehandelt sind. Leider kommt der Strom für die Vibratoren immer noch aus dem Akku, nur ganz wenige laden das Gerät mit Solarstrom auf. Relativ unbeliebt sind auch Bettlaken und Bettwäsche aus Bio-Baumwolle, nur wenige können Öko-Dessous etwas abgewinnen. Immerhin würde sich eine große Anzahl der Protagonisten die Filme auf der Eco-Porn Plattform Fuckforforest.com gegen eine monatliche Pauschale anschauen. Ein Viertel der Befragten könnte sich sogar vorstellen, in einem FFF-Film mitzuwirken – natürlich als unerschütterlicher Kampf für die Umwelt.